Tisch’a B’av (hebr. „der neunte Av“) ist ein jüdischer Fast- und Trauertag. Wie der Namen bereits ausdrückt, findet der Trauertag nach jüdischem Kalender am 9. Av statt. Nach gregorianischem Kalender somit Ende Juli bis Mitte August. Der Feiertag gedenkt fünf Unglücken, die sich am neunten Av ereignet haben, insbesondere der Zerstörung des Jerusalemer Tempels.
Nach der Mischna haben sich die folgenden fünf Unglücke an diesem Termin ereignet:
Der Feiertag bildet den Höhepunkt und den Abschluss der Trauerzeit der „drei Wochen“. Die „drei Wochen“ oder auch „Tage inmitten der Bedrängnis“ (bein he-metzarim). Während dieser Zeit schreibt die Halacha verschiedene Sitten vor, diese finden sich im Detail weiter unten.
Das Fasten wird von vielen Frauen ab 12 Jahren und Männer ab 13 Jahren praktiziert. Von kurz vor Sonnenuntergang des Vortages bis um Mitternacht (25 Stunden) wird weder getrunken noch gegessen. Es gilt zudem sich nicht zu baden, keine Cremen zu nutzen, keine Lederschuhe zu tragen und keinen Geschlechtsverkehr auszuüben. Fällt der 9. Av auf einen Shabbat wird das Fasten um einen Tag verschoben. Es beginnt dann mit dem Shabbat-Ausgang.
Während der Trauerzeit der „drei Wochen“ ist vorgeschrieben sich die Haare nicht zu schneiden, keine Hochzeiten zu veranstalten, keine neuen Kleider zu tragen und zu kaufen und keine neue Wohnung zu beziehen. Vom 1. bis 9. Av wird zudem kein Fleisch gegessen und kein Wein getrunken (mit Ausnahme vom Shabbat und einer religiösen Feier).
Orte der Unterhaltung, bspw. Restaurants, Bars, Clubs sind an diesem Tag geschlossen.
Tisch'a B'av wird außerdem auch wie folgt geschrieben: Gedenktag der Tempelzerstörung, Tischa beAv, Tisch'a beAv, 9. Aw, 9. Ab, 9. Av Tischa be-Aw